Reiseführer Italien: Deutsch-Italienische Pasta

Reiseführer: Deutsche & Italiener

„Die Deutschen lieben die Italiener, aber sie schätzen sie nicht. Die Italiener schätzen die Deutschen, aber sie lieben sie nicht.“

So lautet ein vielzitierter Satz, der immer wieder zu lesen ist, wenn es um die Beziehung zwischen Deutschen und Italienern geht. Die Anfänge der Liebe zwischen den beiden Ländern liegen wohl in der Romantik begründet, als deutsche Schriftsteller und Maler begannen, nach Italien zu reisen. Ein Beispiel dafür war Johann Wolfgang von Goethe, der vom antiken Rom, pittoresken Ruinen und der Renaissance schwärmte.

Spätestens nach dem zweiten Weltkrieg, in der 1950er Jahren, bekam die Italienliebe der Deutschen unter anderem durch die vielen zugezogenen Gastarbeiter neuen Aufwind. Ein ganzes Land schwärmte plötzlich von der lockeren italienischen Lebensart, vom Dolce Vita. Die Italiener wurden als spontan, sympathisch und phantasievoll wahrgenommen, und Spaghetti, Pizza und Lasagne traten ihren Siegeszug durch deutsche Küchen an.

Für die sogenannte Toskana-Fraktion der 1970er und 1980er war es etwas später das selbsterklärte Lebensziel einer grünen und sozialdemokratisch gesinnten Bevölkerungsschicht, ein Ferienhaus in der Toskana oder in Umbrien zu erwerben.

Doch obwohl die Sympathie der Deutschen für ihre italienischen Nachbarn stets sehr groß ist, so wird Ihnen doch wenig zugetraut. Gerade wenn es um Geschäftliches geht, überwiegen manchmal die Vorurteile. Italiener gelten dann als unzuverlässig, im schlimmsten Fall werden Statistiken über Autobrüche und Mafia-Morde zitiert.

Umgekehrt achten die Italiener die deutsche Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit hoch. Die Deutschen gelten (natürlich ebenfalls ein Klischee) als ordentlich, pünktlich, sauber und gesetzestreu. Ein bisschen Neid schwingt dabei stets mit, „Wenn doch Italien auch so wäre!“. Die vermeintlichen Tugenden haben aber auch eine Kehrseite. Die Deutschen werden in ihrer Perfektion oft als arrogant, stur, nörgelig, misslaunig und unflexibel bezeichnet. Mit Genugtuung nehmen Italiener dabei zur Kenntnis, dass die Tedeschi gerade in Designfragen noch ordentlich Nachholbedarf haben. Der nachlässige und zweckmäßige Kleidungsstil der Deutschen ist in Italien oftmals Gegenstand von Spott und Hohn: Der typische Urlaubslook von deutschen Männern mit freiem Oberkörpern zu Shorts und Badelatschen: Ein absolutes „no go“!

Seit 2012 ist das deutsch-italienische Verhältnis von der Eurokrise getrübt, da die Neuverschuldung Italiens über der im EU-Stabilitätspakt festgelegte Höhe von 3 Prozent des BIP liegt. Auch die Dublin-II-Verordnung sorgt in den innereuropäischen Beziehungen für Konflikte: Sie regelt, dass der Staat im EU-Raum für das Asylverfahren zuständig ist, den der Flüchtende erstmalig betreten hat. Bedingt durch seine geographische Lage war und ist davon oftmals Italien betroffen. Seit 2018 trägt die aktuelle italienische Politik einer Regierungskoalition aus der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtsextremen Lega nicht gerade zur Entspannung der Lage bei.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Italien bleibt jedenfalls spannend!

Siehe auch: Dolce Vita, Fare una bella figura, Italienische Mode, Toskana-Fraktion

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